30. Juni 2016

SRF
Tagesgespräch

Andreas Gross -
die direkte Demokratie nach Brexit



Die EU sei zu undemokratisch, das hört man oft. Das Volk zur EU-Mitgliedschaft zu befragen, geht vielen aber auch zu weit. Ein Di­lemma. Gast von Susanne Brunner ist Andreas Gross, ein leiden­schaftlicher Verfechter der direkten Demokratie.

Moderation: Susanne Brunner

Als Mitbegründer der Gruppe Schweiz ohne Armee GSoA hat Andreas Gross in den 1980er-Jahren für Aufruhr gesorgt: Das Volk stimmte unter grosser internationaler Beachtung über die Abschaffung der Armee ab. 1991 wurde er für die SP Zürich in den Nationalrat gewählt, wo er bis 2015 politisierte. Er war mitverantwortlich für die Volksinitiative, die einen UNO-Beitritt der Schweiz forderte. Er gründete das Atelier für Direkte De­mokratie und für Verfassungsfragen im jurassischen St. Ursanne und wurde Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten in der Parla­men­ta­ri­schen Versammlung des Europarates in Strassburg – als erster Schwei­zer. Bei unzähligen Wahlen war er als Beobachter dabei, und jenen, die eine Beschneidung der direktdemokratischen Volksrechte fordern, wi­der­spricht er vehement. Zur Brexit-Abstimmung in Grossbritannien sagt er allerdings: «Das war eine Verzweiflungstat, die völlig schief herauskam.» Die EU brauche aber schon mehr Demokratie, so Andreas Gross. Die Union sollte föderalistischer werden.

Die Sendung hören. Dauer 24:16 Min.

Literatur:
Andreas Gross: Die unvollendete Direkte Demokratie. Werd-Verlag 2016.


Kontakt mit Andreas Gross



Nach oben

Zurück zur Artikelübersicht