10. Mai 2014
Basler Zeitung
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Andi Gross zum vorzeitigen Rücktritt von Nationalrat Blocher
(Die unterstrichenen Stellen wurden von der BaZ gekürzt).
Wer lieber spricht als zuhört; wer lieber befielt, statt überzeugt; wer meint, alles schon besser zu wissen, wen Details nicht kümmern und Einwände höchstens stören und wer es vorzieht Andersdenkende auszulachen, statt sich mit ihnen auseinanderzusetzen, dem stinkt es in einem Parlament. Da erstaunt es eigentlich, dass es Christoph Blocher sechsundzwanzigeinhalb Jahre lang im Nationalrat ausgehalten hat. Zumal er, wie jetzt auch wieder bei seinem Abgang, demokratische Institutionen wie das Parlament eher herabsetzt als achtet.
Doch Blocher kann seinen Millionen vertrauen, um sich jederzeit Gehör zu verschaffen. Er kann sich jederzeit die Aufmerksamkeit und den Einfluss kaufen, die andere sich durch die Parlamentsarbeit verdienen. Zumal er Monologe den Dialogen vorzieht. Denn die Debatte könnte ihn ja veranlassen, einer anderen als der eigenen Sicht eine gewisse Plausibilität abzugewinnen. Doch dies stört den terriblen Simplifikator. Dieser hat lieber alleine Recht. Das ist zu Hause in der Villa einfacher als im Bundeshaus.
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