3. Dez. 2008

Die 68er-Keule schlägt wie immer ins Leere


Sehr geehrter Herr Gross

Ich beziehe mich auf einen Artikel in 20min: Gruppe 13 sucht Alternativen zu Blocher/Maurer, in dem es heisst: «[...] sondern dass Bundesräte auch programmatische und staatspolitische Grundsätze erfüllen müssen.»

Eben, daher, wenn Sie weiterhin der SVP Auflagen machen, wie die andere Partei zu politisieren hat, von einer Exekutiven ausgeschlossen. Ich habe keine Angst von einer Partei, die klar sagt, was sie denkt --eher schon habe ich Angst von einer Partei wie die Linke insbesondere die Grünen es praktizieren, kaum sagen was sie wirklich denken.

Entweder akzeptieren Sie die Politik aller andern Parteien - oder ich muss annehmen, dass Sie sich nicht um wirkliche Demokratie in der Schweiz bemühen. Denn sonst würden Sie die Meinung anderer Parteien stehen lassen.

Wenn die grösste Partei nicht in der Regierung ist, so betrachte ich die Landes-Regierung nicht mehr als die Regierung der Schweiz. Haben Sie das verstanden? Sie müssen die Meinung anderer Parteien und Personen nicht teilen, aber am Leben lassen müssen Sie sie! Sonst werfen Sie Ihre eigenen Grundsätze für den Schutz der Kleinen über Bord.

Ich könnte auch sagen: «Den Andi Gross wollen wir nicht. Er redet zu viel. Stammt aus der 68er Bewegung, die Geschichte ist, und keine tragende Lösungen hervorbrachte, sondern Chaos. Solche Irr-Ideen sind nicht mehr gefragt.» Es gibt keine Alternative zum Volk. Aber die Linke hat ja lieber Masse anstatt Klasse und lieber Klasse anstatt Masse, je nach dem, wie es gerade ihr beliebt.

Mit freundlichen Grüssen
M.M.

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Sehr geehrter Herr M.

Sie erliegen verschiedenen Irrtümern und sollten auch Ihren Gegner besser kennen, um ihm richtiger entgegnen zu können:

1. Angst hat niemand vor der SVP. Das heisst aber noch lange nicht, dass man alle von ihnen in den Bundesrat wählen kann.

2. Ich habe immer allen gesagt, wie ich denke - und wurde deswegen auch oft kritisiert. Sie können dies auf meiner HP gut sehen.

3. Demokratie heisst nicht, alle Parteien einfach so zu akzeptieren. Vielmehr erlaubt sie uns, gegen jene zu kämpfen, welche die Schweiz in die Irre führen.

4. Wenn die Spitzenvertreter der grössten Partei das Herz der Konkordanz nicht respektieren, müssen wir entweder andere oder solche aus einer anderen Partei wählen.

5. Nicht im Bundesrat zu sein, heisst nicht, das Leben zu verlieren.

6. Ich komme nicht aus der 68er Bewegung; ich war dazumal viel zu jung. Ich habe auch mit Chaos nichts zu tun, sondern kämpfe seit 1972 für Demokratie und Freiheit und mehr Gerechtigkeit.

7. Ich habe noch nie Begriffe wie Klasse und Masse gebraucht. Ich achte die Menschen und versuche Verhältnisse zu schaffen, in denen alle klüger werden können.

8. Ich kann etwas verstehen auch wenn ich das, was ich verstehe, nicht unterstütze.

In einer Hinsicht sind wir uns einig: Es gibt nur ein Volk, das sich Schweizer Volk nennt.

Ich danke Ihnen, wenn Sie diese meine Überlegungen auch bedenken.

Mit freundlichen Grüssen
Andi Gross


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