4. Dez. 2008
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«Man fragt sich, welches sein wahres Gesicht ist»
Sehr geehrter Herr Gross
Ihr Vorhaben, die Wahl von Ueli Maurer in den Bundesrat zu verhindern, verdient meines Erachtens grösste Anerkennung. Wenn man die Leserzuschriften in der Presse nach pro und contra gewichtet, ist offensichtlich, dass Sie diese Zustimmung bei einer überwiegenden Mehrheit der Bürger haben, und Ueli Maurer bei einer Volkswahl der Bundesräte nicht die geringste Chance hätte.
Ich kenne Herrn Maurer nicht persönlich, bin aber etwas erstaunt, wie schnell und gründlich es ihm gelang, die FDP-Fraktion zu überzeugen, dass er sich den Spielregeln der Konkordanz und Kollegialität unterordnen kann und will. Man frägt sich, welches sein wahres Gesicht ist. Oder hat er zwei, je nach Bedarf?
Aber selbst wenn es ihm gelingen sollte, sich von einem sturen Parteivertreter zum konsensfähigen Bundesrat zu mausern, bleibt eine wichtige Frage offen, die meines Wissens bisher kaum genügend Beachtung fand: Wie wird sich die SVP in einem solchen Fall verhalten? Wird sie das akzeptieren oder ihren Kurs fortsetzen und den «halben Bundesrat Maurer» ausgrenzen? Müsste der SVP-Parteispitze nicht auf alle Fälle dazu auf den Zahn gefühlt werden, bevor eine Wahl Ueli Maurers überhaupt in Erwägung gezogen wird? Man mag daran zweifeln, wie glaubwürdig eine Stellungnahme der SVP sein mag. Aber man könnte sie zumindest beim Wort nehmen, so wie man Ueli Maurer gegebenenfalls als Bundesrat an den Aussagen wird messen können, die er in den Hearings machte.
Ich hoffe, dass es nicht so weit kommen wird und wünsche Ihnen zu Ihren Bemühungen viel Erfolg.
M.F.
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Lieber Herr F.
Ganz herzlichen Dank für den Zuspruch. Die Anfeindungen aus gewissen Kreisen sind so gross, dass dies auch gut tut und ermutigt.
Die Zeichen sind derzeit gut, ich werde Ihren Rat im Hearing aufnehmen.
Ich danke Ihnen, wenn Sie weiterhin auch wirken in diesem Sinne. Gemeinsam kann es uns gelingen.
Mit herzlichen Grüssen
Andi Gross
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Andreas Gross
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