1. Dez. 2008

Vom Nutzen der Distanz
bei der Sicht auf die Dinge



Sehr geehrter Herr Gross

Es würde mich versöhnlicher stimmen, wenn Sie sich ein paar Gedanken machen würden darüber, wie sehr Sie mit Ihren Aktivitäten und Insze­nie­rungen rund um die sog. «Gruppe 13» und anderem intrigenreichen Po­lit­spiel einem linken und sozial engagierten Wähler wie mir die letzten Illusionen wegnehmen, was der Glaube an einen kollegialen und echt­schwei­ze­ri­schen Umgang mit dem polit. Gegner anbelangt, wo nur die besseren Argumente und Ideen zählen sollten.

Ich hoffe sehr, dass Sie persönlich nicht unter der gegenwärtigen Finanz-und Wirtschaftskrise leiden müssen, wie etliche unserer Genossen.

Auf mich bezogen, bekommen Sie nun endgültig keine Wahlstimme mehr.
Mit sozialistischem Gruss
P.C.

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Lieber Herr C.

Wenn Sie auf meine Homepage gehen, dann sehen Sie, dass die Gruppe 13 nichts mit Intrigen oder Inszenierungen zu tun hat; ich schreibe und kämpfe und argumentiere seit Jahren ganz offen für einen Bundesrat ohne SVPler, welche die Grundlagen unseres Staates verachten und miss­achten. Genau deswegen, weil nicht Geld, sondern das bessere Argument unsere Politik regieren sollten.

Wenn Sie auf Grund falscher Annahmen und unrichtiger Einschätzungen nicht mehr links und sozialdemokratisch wählen, dann entspringt dies nicht einem Irrtum meinerseits.

Mit Dank und herzlichen Grüssen
Andi Gross

PS. Sie sollten sehen, wie viele Mails ich von begeisterten BürgerInnen bekommen habe, die froh sind, dass es Linke gibt, die sich der SVP entgegenzutreten getrauen!

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Sehr geehrter Herr Gross

Danke für die Antwort.

Wie kommen Sie darauf, meinem freien Wahlentscheid falsche Einschätzung und Annahme zu unterstellen? Offenbar gehen Sie davon aus, dass gegensätzliche Standpunkte den Staat, den Sie sich wünschen, einfach verachten. Mir erscheint, dass der Wählerschwund der SP etwas zu tun hat mit eben dieser Arroganz und ganz sicher auf falschen Berechnungen beruht.

Viele Grüsse
P.C.

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Lieber Herr C.

Das hat mit Arroganz nichts zu tun, sondern bezieht sich auf das, was Sie mir selber im ersten Teil Ihres Mails schreiben. Sie schreiben von Intrigen und Inszenierungen und dies hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun; ich kann dies sagen, weil es ja meine Aktivitäten betrifft und von denen weiss immer noch ich am besten, was stimmt und was nicht. Wenn Sie also Ihre Schlussfolgerungen auf falschen Annahmen treffen, dann ist dies nicht mein Fehler. Ich sagte Ihnen auch, wo Sie nachlesen können, dass Ihre Annahmen nicht stimmen. Dies zu erkennen und auch einzugestehen, dass wäre eine grosse Leistung - ich habe eine solche auch schon erbracht.

Leben Sie tatsächlich in XX oder haben Sie bloss eine XX-Adresse?

Mit freundlichen Grüssen
Andi Gross

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Sehr geehrter Herr Gross

Sehr richtig, ich bin Schweizer und lebe in XX und halt immer noch am Geschehen in der Schweiz interessiert.

Viele Grüsse
P.C.

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Dann könnte es vielleicht an der Sprache, beziehungsweise der Satzkonstruktion liegen, dass Sie mich so falsch verstanden haben.

Mit Dank und Gruss
Andi Gross

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Lieber Herr Gross

Es ist ganz sicher kein sprachliches Problem. Möglicherweise hat es jedoch mit der Distanz zu tun, die mir das differenzierte und unabhängige Urteilsvermögen schärft. Abgesehen davon habe ich mir Ihre Website genau angeschaut und die Texte gelesen. Genau darum bin ich zum Schluss gekommen, dass es neben den schon bestehenden Gremien und Ausschüssen nicht noch einen 13-er Zirkel braucht, um linke Politik durchzusetzen.

Viele Grüsse
P.C.

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Lieber Herr C.

Da bin ich ganz anderer Meinung: Erstens ist es kein 13er Zirkel - der Name hat mit der Zahl der Beteiligten nichts zu tun. Die Zahl ist die Quersumme eines Datums, die Zahl der Teilnehmer etwas anderes. Zweitens fehlt es uns sehr an parteiübergreifenden Orten der Aussprache, des Nachdenkens und der Diskussion. Die Gruppe 13 ist genau ein solcher Ort und deshalb vielen sehr willkommen.

Ich glaube auch, dass man aus der Distanz viel sieht. Ich bin mehr als der Hälfte der Zeit ausserhalb der Schweiz für die Schweiz tätig, sehe viel von aussen und meines Erachtens deshalb mehr und bin deswegen überzeugt, dass die SVP derzeit im BR keinen richtigen Platz findet.

Vielen Dank und herzliche Grüsse
Andi Gross

PS Wo sind Sie in XX, weil aus XX gab es in den letzten Wochen keinen Besucher auf meiner Webseite - das war eine Schwäche, die uns aufgefallen ist.

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Anmerkung des Schwachstrom-Elektronikers: In den 5 Tagen zwischen dem 27.11. und dem 3.12.2008 gab es aus dem besagten Land, das auf unserer HP-Be­su­cher­Innen-Weltkarte in den vergangenen Jahren erstaunlich oft einen fast weissen Fleck darstellte, verschiedene Besuche (auf ca. 430 Seiten knapp 100 Besuche von 38 verschie­denen Adressen; d.h. dass aus diesem Land innert fünf Tagen 38 verschiedene Personen durchschnittlich 2,57 mal unsere HP aufgerufen und dabei durchschnittlich jeweils 4,3 Dokumente angesehen haben). Das ist für eine CH-Polit-Seite äusserst beachtlich. Unsere Schwäche in diesem Land, von dem im Briefwechsel die Rede ist, scheint, zumindest zur Zeit, behoben. -- FK



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