18.-23. Nov. 2008

«Eine über alle politischen Richtungen ausgewogene Informationsvermittlung
wäre von grösster Wichtigkeit»


Sehr geehrter Herr Gross

Ich denke, dass Ihre demokratischen Spielregeln im Doc-Film Die Abwahl eingesehen werden können!!!

Ihre Ausführungen von heute (MZ 18.11.08) sind ein grossartiger Beitrag zum derzeitigen Rudel-Journalismus gegen alt BR Blocher. Sie sollten endlich einmal andere Meinungen ebenfalls respektieren!

Betreffend ‚Wählbarkeit':
Klar und sehr einfach nachvollziehbar ist ja, dass für die anderen Parteien immer diejenigen Personen am besten wählbar sind, die ihre eigenen Parteiparolen am wenigsten gefährden. Wenn also mehrere Personen zur Auswahl gestellt werden, so gewinnt in den meisten Fällen für die aufstellende Partei der/die schwächere Kandidat/in. Diese Gesetz­mäs­sig­keit spielt schon bei einem Zweiervorschlag. Herr Darbellay (und verschiedene andere) würde noch einen Schritt weiter gehen: Als beste ‚SVP-Besetzung' empfiehlt es sich als Bundesrat!!!

Und was ein guter Kandidat / ein guter Bundesrat etc. ist, hängt in jedem Fall vom Blickwinkel ab. Die hervorragendsten Bundesräte des SP sind die Nieten der SVP etc. und umgekehrt!

Mit freundlichen Grüssen
A.P.

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Sehr geehrter Herr P.

Wir leben offenbar in ganz verschiedenen Welten:

1. Wenn Sie einen TV-Film für die Wahrheit halten, dann tappen sie in eine klassische Falle: Mit der Wirklichkeit hat dieser Film sehr wenig zu tun; diejenigen, die dort auftraten, sollten sich dafür schämen. Mit meinen Überzeugungen haben sie wenig zu tun.

2. Ich kann niemanden finden, der das gleiche sagt, wie ich gestern in der MZ. Von Rudel also keine Spur ...

3. Ich teile Ihre Meinung nicht, dass ein schlechter SVPler ein guter SPler ist und umgekehrt. Ich sehe dies viel differenzierter. So habe ich BR Schmid schon als NR und BR-Kandidat unterstützt, ohne dass er deswegen ein SPler ist ...

4. Ich bin ständig von Andersdenkenden umgeben, mit denen ich mich täglich auseinandersetze.

Mit Dank und herzlichen Grüssen
Andi Gross

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Sehr geehrter Herr Gross

Vielen Dank für Ihr Mail. Ich dachte schon, dass ich nicht durchkomme, weil Ihre Mailbox temporär voll war (Fehlermeldung: mailbox is full: retry timeout exceeded).

Ich bin sehr erstaunt, dass Sie derart reagieren! Immerhin kamen die SP-Vertreter im Film eingehend zum Wort und waren sichtlich stolz über die erreichten Ziele. Es kommt hinzu, dass schätzungsweise 90% der Medien-Leute in der Schweiz ‚links' orientiert sind und meistens in das gleiche Horn pupen! Also müssten Sie mit der Situation eigentlich sehr zufrieden sein! Ich entschuldige mich dafür, dass ich Sie da falsch einschätzte!

Vom mir aus sollte man den Docfilm an jedem 1. August neu ausstrahlen, um die Bevölkerung auf die ‚etablierten' Spielregeln und den erreichten Stand unserer Demokratie zu erinnern! (auch wenn der Film möglicherweise nicht allen Aspekten Rechnung trägt, immerhin hat das dokumentierte Treiben tatsächlich stattgefunden und die Wirkung nicht verfehlt!).

Zu Ihrem Statement «Ich teile Ihre Meinung nicht, dass ein schlechter SVPler ein guter SP ler ist und umgekehrt. Ich sehe dies viel differenzierter. So habe ich BR Schmid schon als NR und BR Kandidat unterstützt, ohne dass er deswegen ein SPler ist...«: Das Resultat haben wir ja nun alle eindrücklich gesehen (Fall Näf, Larifari-Betrieb in der Armee, etc.)!!!

Ich bin keiner politischen Partei verpflichtet, verfolge das politische Geschehen möglichst genau und stimme/wähle von Fall zu Fall nach meinem Gutdünken!

Mit freundlichen Grüssen
A.P.

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Lieber Herr P.

Sie können natürlich nicht merken, wenn vermeintliche SP-Vertreter in einem Doc-Film gar nicht vertreten, was SPler wirklich getan haben. Diese vermeintlichen Vertreter waren gar nicht dabei und sagen dies dem Journalisten nicht. So entstehen eben Irreführungen der Öffentlichkeit.

Samuel Schmid wird vieles vorgeworfen, das er nicht verantwortet; die Geschichte wird ihn milder ansehen als gewisse rudel-journalistischen Kampagnen jetzt suggerieren ....

Gerade wenn Sie unabhängig sein wollen, müssen Sie auch unabhängig werden von gewissen Medien und beispielsweise nicht glauben, dass diese links geprägt seien; die Medien machen vielmehr das, womit sie glauben, im Moment möglichst viel Geld verdienen zu können. Links wäre etwas Anderes ...

Mit freundlichen Grüssen
Andi Gross

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Sehr geehrter Herr Gross

Vielen Dank für Ihre Ausführungen.

Ihre Argumentation scheint mir reichlich kompliziert! Ich glaube Ihnen aber gerne, dass Sie als Insider die Zusammenhänge ganz anders sehen und beurteilen.

Hier liegt das grosse Problem. Leider sind die meisten Leute sehr weit auf die Medien angewiesen, weil wir gar keine andere Möglichkeit haben, zu Information zu kommen.

Manchmal spürt man bei einer sehr ‚sachlich' daher kommenden Meldung schon beim ersten Satz, wie der Hase läuft, manchmal ist die Info durchaus verlässlich und manchmal, ich gebe es zu, geht man den Medien auf den Leim. Eine über alle politischen Richtungen sehr ausgewogene Informationsvermittlung wäre darum von grösster Wichtigkeit, bleibt aber leider utopisch!

Mit freundlichen Grüssen
A.P.

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Lieber Herr P.

Ich finde es schön, dass wir uns zum Ende unseres kurzen Dialogs sogar einigen können. Denn ich finde auch, dass wir derzeit nicht die Medien haben, die wir benötigen, um uns eine fundierte eigene Meinung bilden zu können. Da bleibt nur kritisches Lesen verschiedener Zeitungen, auch zwischen den Zeilen, und gezieltes Nachfragen bei bestimmten Akteuren, so wie Sie dies auch getan haben. Und der Sinn von Utopien ist es ja, dass wir uns an ihnen versuchen zu orientieren, ihnen so näher kommen, aber wissen, dass wir sie nie ganz erreichen können. Das tönt manchmal komplizierter als es ist!

Ich danke Ihnen sehr für Ihr Engagement
und verbleibe mit herzlichen Grüssen
Andi Gross


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Beobachtung der elektronischen Datenverarbeitung: Woher kommt bloss das hartnäckig sich haltende Vorurteil, die Medien oder Medien-Leute seien – wie hier von Herrn P. an­gemerkt: zu 90 % links-orientiert?!? Mir kommt beim bes­ten Willen kein einziges auch nur halbwegs einfluss­rei­ches Medium in den Sinn, das im deutschsprachigen Raum linke Positionen vertreten würde. Nicht bei den Print-Medien und schon gar nicht bei den elektronischen Medien wie Radio, Fernsehen, Internet. Im Gegenteil, ich bin ja schon froh, wenn – selten genug kommt es vor – wenigstens liberale Ansätze auftauchen. – FK



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