01.06.2008
aktualisiert um 22:26
bluewin
sda
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Gewalt bei Wahlen in Mazedonien - Gruevskis Partei in Führung
Die regierende VMRO-DPMNE von Premierminister Nikola Gruevski kann ersten offiziellen Ergebnissen der vorgezogenen Parlaments-wahl in Mazedonien zufolge erneut einen Sieg verbuchen. In einigen Wahllokalen kam es zu Ausschreitungen.
Nach Auszählung der Stimmen aus rund einem Viertel der Wahllokale teilte die staatliche Wahlkommission mit, dass die VMRO-DPMNE mit 56‘507 Stimmen in Führung liege, vor dem oppositionellen Sozialdemo-kratischen Bund (SDSM) mit 26‘510 Stimmen. Die Demokratische Partei der Albaner (DPA) hat demnach 22‘538 Stimmen erhalten und lag damit vor der oppositionellen Demokratischen Integrationsunion (DUI) mit 16‘925 Stimmen.
Die Wahl in Mazedonien wurde von gewalttätigen Ausschreitungen mit einem Toten und Verletzten überschattet. Wegen Unregelmässigkeiten musste die Wahl in mehreren Wahllokalen unterbrochen werden. In Aracinovo und in zahlreichen Wahllokalen in den vornehmlich von Albanern bewohnten Gebieten musste die Abstimmung unterbrochen werden. Bewaffnete Gruppen hätten die Wahllokale überfallen, Wahlmaterial entwendet und Wähler bedroht, berichtete der Vorsitzende der Wahlkommission in Skopje.
Die EU hat sich besorgt gezeigt. Die Wahl müsse in den Wahllokalen wiederholt werden, wo es zu Gewalt gekommen sei, erklärte EU-Chefdiplomat Javier Solana in Brüssel laut einer Sprecherin. Solana rief zu Ruhe in dem Land auf. Er sei mit allen Beteiligten in Kontakt.
Der Zürcher Nationalrat Andreas Gross aus seinem Team zeigte sich enttäuscht vom Wahlverlauf. «Einiges spricht dafür, dass die Legitimität dieser Wahl in Zweifel gezogen wird», sagte er der Nachrichtenagentur SDA aus Ohrid im Südwesten des Landes.
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Andreas Gross
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