24.10.2002
Neues Bülacher Tagblatt
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Direkte Demokratie im Dienste des EU-Beitritts
Demokratie-Kurs mit Andreas Gross in Eglisau
Eglisau (hz) Am Dienstag Abend startete im "Restaurank Keller" in Eglisau der von der SP-Eglisau organisierte Basiskurs unter dem Titel «Europa braucht mehr Demokratie - Demokratie braucht mehr Europa». Kursleiter ist SP-Nationalrat, GSoA-Gründer und Vize-Präsident des Europarates Andreas Gross.
SP-Nationalrat und Vize-Präsident des Europarates Andreas Gross mit der Organisatorin der SP-Eglisau Irma Schuler. (Bild: Heinz Zürcher)
Im Verlauf des Abends wiederholte Andreas Gross einige Male, dass ein Grossteil der europäischen Politiker noch zuwenig darüber Bescheid wisse, welche Stärken die Schweiz durch die Direkte Demokratie besässe. Ein Nachteil sei aber auch, dass die Schweizer selber zuwenig darüber wissen und eben diese Direkte Demokratie nicht ausreichend schätzen - eine Schwäche, die für die politische Arbeit schlecht sei. Ausgangslage zur die Aufarbeitung des Wissensstandes seien auch Kenntnisse über die Geschichte der Demokratie und der Schweiz, welche in einem späteren Kursblock behandelt werden.
Die rund 20 Teilnehmer, vorwiegend SP-Vertreter aus der Region, erläuterten in einer Vorstellungsrunde zunächst ihre Erwartungen. Politische Weiterbildung, ein fundierteres Wissen über Demokratie in der Schweiz und in Europa, Argumente aus der Sichtweise von Andreas Gross für einen EU-Beitritt der Schweiz oder Aufklärung darüber, wie die EU funktioniert waren die meistgenannten. Andreas Gross schien es wichtig, nicht nur zu dozieren, sondern vielmehr aus einer gemeinsamen Grundlage heraus Gedanken in der Gruppe auszutauschen und ein besseres Verständnis für die Direkte Demokratie und Europa zu entwickeln - durch die unterschiedlichen Vorkenntnisse der Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung bestimmt eine schwierige Aufgabe. So hielten sich bei der Diskussion am ersten Abend noch die meisten Beteiligten eher zurück - vielleicht auch aus einer gewissen Unsicherheit in Bezug auf den Wissenstand über ein komplexes Thema. Doch daran will Andreas Gross mit seinen Kursteilnehmern an den folgenden vier Abenden arbeiten. Oder wie es der SP-Nationalrat formulierte, durch das Bewusstsein über die Stärken der Direkten Demokratie für die politische Tätigkeit ein Selbstbewusstsein zu entwickeln. Dieses solle später dazu dienen, um mit genügend Argumenten eine mögliche Abstimmung für den EU-Beitritt der Schweiz zu gewinnen - eine Initiative (Ja zu Europa), die im März 2001 vom Schweizer Volk wuchtig verworfen wurde. Die Basiskurse dienen zweifelsohne auch als Plattform, an diesem EU-Beitritts-Ziel zu arbeiten. In Liestal, beispielsweise, werden bereits Fortsetzungskurse angeboten, woraus auch sogenannte «Europa-Clubs» entstehen.
Andreas Gross
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