14. März 2005

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Europarat: Runder Tisch zu Tschetschenien trotz Tod Maschadows

Europarat/Russland/Konflikte/Kaukasus

Straßburg (dpa) - Nach dem Tod des tschetschenischen Ex-Präsidenten Aslan Maschadow hält der Europarat an seinem für kommenden Montag (21. März) geplanten Runden Tisch zu Tschetschenien fest. "Von dem Tod Maschadows profitieren vor allem die, die den Runden Tisch zur Hölle wünschen. Eine Verschiebung kommt nicht in Frage", sagte der Tschetschenien-Berichterstatter in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Andreas Gross, am Montag. Der Schweizer Sozialdemokrat ist Initiator des Dialogs zwischen Vertretern der Russischen Föderation und Tschetscheniens unter dem Dach der europäischen Organisation.

Für die ersten Gespräche unter den Konfliktparteien in der Kaukasus-Republik werden in einer Woche mehr als 50 Teilnehmer in Straßburg erwartet, darunter der von Moskau unterstützte Präsident der Teilrepublik, Alu Alchanow. Der Europarat hat nur Vertreter eingeladen, die den Terrorismus ablehnen.

"Tschetschenien ist der Ort mit den meisten Gewalttaten und Menschenrechtsverletzungen in Europa", sagte Gross. Hunderttausende Menschen litten unter dem Konflikt. Der Europarat werde den Konfliktparteien ein vorübergehendes Autonomiekonzept für Tschetschenien im Rahmen der Russischen Föderation vorlegen. Das schließe jedoch nicht aus, dass die Kaukasusrepublik unter veränderten Rahmenbedingungen langfristig unabhängig werden könne.

E-Mail an Andreas Gross



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